Schlaganfälle sind auf unterschiedliche Weise vermeidbar

Insgesamt können weltweit neun von zehn Schlaganfällen auf modifizierbare, also vermeidbare Risikofaktoren zurückgeführt werden. Eine Studie hat nun die Gewichtung der einzelnen Risikofaktoren ermittelt. Es wurden dafür über 13.000 Schlaganfallpatienten aus 32 Ländern als Probanden rekrutiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass der mit Abstand größte Risikofaktor die arterielle Hypertonie ist. Das bedeutet, dass fast die Hälfte aller Schlaganfälle die Folge von einem jahrelang zu hohen Blutdruck ist. In den westlichen Gesellschaften wird dieses Problem häufig zeitnah medikamentös behandelt und somit das Risiko eingeschränkt. In Afrika und Südostasien liegen die Risikowerte jedoch deutlich höher, wohl auch aufgrund der schwachen Infrastruktur für medizinische Behandlungen.

An der zweiten Stelle der Risikofaktoren steht der Bewegungsmangel. Wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass durch vier Stunden Sport oder körperliche Aktivität in der Woche das Schlaganfallrisiko um 40 Prozent gesenkt werden kann. Im globalen Vergleich sind hier ebenfalls große Unterschiede erkennbar. In Afrika ist der Bewegungsmangel gerade mal für vier Prozent aller Schlaganfälle der auslösende Faktor, wohingegen in China der Anteil bei 59 Prozent liegt. In Nordamerika und Westeuropa beträgt der Anteil 17 Prozent.

Übergewicht und Adipositas sind in den westlichen Ländern von größerer Bedeutung und sind inzwischen aufgrund der großen Verbreitung zu einem globalen Gesundheitsproblem der Bevölkerung geworden. Daraus kann abgeleitet werden, dass ungesunde Ernährung ebenfalls ein Risikofaktor für Schlaganfälle ist und diese ebenfalls besonders in den westlichen Ländern verbreitet ist. Weitere Einflussfaktoren die einen Schlaganfall begünstigen sind hohe Cholesterinwerte, Diabetes mellitus, Psychostress, Rauchen und erhöhter Alkoholkonsum.

Das Beachten dieser Risikofaktoren und das rechtzeitige Befolgen von einem entsprechenden Verhalten, wird nach medizinischem Ermessen das Schlaganfall-Risiko nachhaltig senken. Es sollte also motivieren, dass wir unseren Lebensstil und unsere Gesundheit positiv beeinflussen können durch das Beachten der Risikofaktoren.

Quelle: Ärzteblatt
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