Gesundes Herz

So bleibt Ihr Herz gesund

Bluthochdruck, Diabetes, hohes Cholesterin und Rauchen schädigen die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Sie werden porös, es kommt zu Kalk- und Fettablagerungen (Arteriosklerose). Wenn sie die Gefäße einengen, sprechen wir von einer Koronaren Herzkrankheit. Durch die Verengung der Herzkranzgefäße kann das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Es kommt zum Leistungsabfall und zur Herzschwäche.
Ein klares Zeichen ist Luftnot bei Belastung. Bei körperlicher Anstrengung braucht der Körper mehr Sauerstoff, das Herz muss schneller und kräftiger schlagen. Der geschwächte Muskel schafft seine Leistung nicht mehr, dem Betroffenen geht die Puste aus. Das Blut staut sich vor dem Herzen, ein Teil versackt in den Beinen. Das Plasma drückt sich durch die Venen und sammelt sich als Wasser aus den Beinen wieder in die Blutbahn. Die Nieren arbeiten verstärkt, um die Flüssigkeit auszuscheiden, daher müssen viele Betroffene nachts fünf- bis sechsmal raus.
Wenn sich an der eingeengten Stelle eines Herzkranzgefäßes plötzlich ein Blutpfropf bildet, kommt es zum kompletten Verschluss des Gefäßes. Ein Teil des Herzmuskels wird abrupt von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Der Patient spürt drückende, beengende Schmerzen in der Brust, ein Engegefühl und Luftnot. Bei diesen Zeichen sofort den Notruf 112 wählen. Je länger der Herzmuskel nicht mit Sauerstoff versorgt wird, desto größer der Schaden. Beim tödlichen Kammerflimmern steigt der Puls plötzlich auf 400- bis 600-mal pro Minute. Der Muskel schafft es nicht mehr, sich geordnet zusammenzuziehen, er zuckt (flimmert) nur noch. Das Herz hört auf zu Pumpen, der Kreislauf bricht zusammen. Nur sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen können das Leben dann noch retten.
Unser Herz schlägt regelmäßig. Dafür sorgt ein Taktgeber im rechten Vorhof des Herzens. Bei der häufigsten Rhythmusstörung, dem Vorhofflimmern, entsteht eine ungeordnete Herzschlagsequenz. Die Patienten verspüren Herzstolpern, -rasen oder Luftnot bei Belastung. Im Vorhof kann sich ein Blutpfropf bilden, der mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangt und dort ein Gefäß verstopft. Zur Verhinderung eines Schlaganfalls gibt es blutverdünnende Mittel. In schweren Fällen veröden Ärzte die problematischen Bereiche. (Katheterablation)
Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Daher sollte jeder regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, bei der Blutdruck und Laborwerte bestimmt werden. Gibt es bereits Herzinfarkte in der Familie, sollte die Kontrolle engmaschiger ausfallen.
Je höher die Werte, desto größer das Risiko, einen Infarkt zu erleiden. Als Faustregel gilt: Wer zur Risikogruppe zählt, muss auf seine Werte besonders gut achten.
Der Blutdruck spielt eine besondere Rolle. Bei jedem zweiten über 60 Jahre ist er zu hoch, aber nur die Hälfte weiß davon. Unbehandelt schädigt er über Jahre unbemerkt die Gefäße und erhöht das Infarktrisiko.
Kardiologen setzen Stents per Katheter ein, um verengte Herzkranzgefäße zu weiten. Neue, medikamentenbeschichtete Biostents verhindern erneute Einengungen, da sie sich mit der Zeit auflösen. Das Gefäß kann sich auf natürliche Weise regenerieren. Auch künstliche Herzklappen setzen Ärzte per Katheter ein – das ist heute selbst bei der schwer zugänglichen Aortenklappe möglich. Davon profitieren vor allem ältere Patienten, für die eine OP am offenen Herzen zu riskant wäre.
Die Rehabilitationsmaßnahmen werden vom Arzt für jeden Patienten individuell angepasst und zusammengestellt. Grundlage der Beurteilung sind die persönlichen Risikofaktoren, einen erneuten Herzinfarkt zu erleiden, die individuelle Belastbarkeit sowie der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten.
Der Aufenthalt in der Reha nach einem Herzinfarkt dauert in der Regel drei Wochen, kann bei Bedarf auch auf vier Wochen verlängert werden.
Ein Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern, Psychologen und Sozialarbeitern betreut die Betroffenen in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Gesundheitstraining, psychologische und sozialmedizinische Beratung. Die meisten Therapiemaßnahmen werden in Kleingruppen von maximal 10 Personen angeboten und beanspruchen 5 bis 6 Tage in der Woche täglich etwa 4 bis 6 Stunden.
Zahlreiche Studien zeigen, dass die klassische mediterrane Kost mit ihrem hohen Anteil an Gemüse, Salat, Obst und Hülsenfrüchte die Gefäße schützt. Darüber hinaus liefern Fisch, Oliven- und Rapsöl ungesättigte Fette, die das Cholesterin senken.
Risiken senken und in Bewegung kommen. Wer dreimal pro Woche 30 Minuten moderaten Sport treibt, senkt sein Infarktrisiko um fünfzig Prozent. Auch die Psyche spielt eine Rolle. Der beste Schutz ist, sich die Lebensfreude zu bewahren.
Betroffene haben viele Fragen. Informationen findet man auf der Internetseite der Deutschen Herzstiftung unter www.herzstiftung.de.
Die Broschüre mit Herzinfarkt-Risikotest erhalten Sie bei der Deutschen Herzstiftung telefonisch unter 069 955 12 84 00
oder per E-Mail: info@herzstiftung.de
Die Charité Berlin hat zusammen mit der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg das Online-Portal www.herzwegweiser.de entwickelt.
Es bietet Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Möglichkeit, mit einer einfachen Suchfunktion wohnortnahe Nachsorgeangebote wie beispielsweise Herzgruppen, Tabakentwöhnungs- und Ernährungskurse sowie Selbsthilfegruppen zu finden. Zudem können sich die Patienten umfassend über ihr Krankheitsbild informieren.
Der nächste Welt Hypertonie-Tag findet am 17.05.2018 statt.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Welt Hypertonie-Tag.

Herzwochen der Deutschen Herzstiftung
Hier finden Sie weitere Informationen zu den Herzwochen der Deutschen Herzstiftung.

Der nächste Weltherztag findet am 29.09.2018 unter dem Motto "Setze Deine Kräfte fürs Leben frei" statt.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Weltherztag der World Heart Federation (WHF).
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