Die Videosprechstunde erhält Einzug

Die Auswirkungen der Digitalisierung unserer Lebenswelt wirken sich langsam...

Die Auswirkungen der Digitalisierung unserer Lebenswelt wirken sich langsam auch auf die festen Strukturen des Klinikalltags aus. Das Institut für psychogene Erkrankungen (IpE) in Berlin testet seit einem halben Jahr die Funktionalität einer Videosprechstunde und kann inzwischen erste Zwischenergebnisse aus den gesammelten Erfahrungen ableiten. Damit betritt das Institut Neuland und trägt zur Erforschung der Praktikabilität der neuen Technologie bei.

Die bisherige Präsenzbehandlung soll durch die Videosprechstunde ergänzt werden und beispielsweise dadurch den Patienten eine kontinuierliche Behandlung zu ermöglichen ohne dafür regelmäßig einen Anfahrtsweg auf sich nehmen zu müssen. Es soll dadurch ein relevanter Mehrwert für die Patienten entstehen, der unter anderem auch den Therapieerfolg weiter begünstigen soll.

Allerdings ist es unter anderem Voraussetzung um an dem Programm teilnehmen zu können, dass sich der Patient zunächst persönlich vorstellt und erst nachdem durch die behandelnden Ärzte ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde, kann über eine Videosprechstunde nachgedacht werden. Hintergrund ist dabei auch, dass die Suizidgefährdung nur durch den persönlichen Kontakt eingeschätzt werden kann und so eklatanten Behandlungsfehlern vorgebeugt werden soll.

Exemplarisch könnte der Einsatz der Videosprechstunde genutzt werden, wenn eine bereits wegen Depression behandelte Studentin ein Auslandssemester absolviert. Es kann dadurch eine Behandlungsunterbrechung vermeiden werden und der Patienten kann weiterhin selbstbestimmt ihre Lebensplanung umsetzen. Solche Möglichkeiten dürften den Therapieerfolg weiter begünstigen und sind in jedem Fall in Betrachtung zu ziehen.

Quelle: Ärztezeitung
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