Die Telemedizin – Eine neue Unterstützung für die Reha-Nachsorge

Die Zahlen der Erkrankungen an der Wirbelsäule und des Rückens gehören seit Jahren zu den in Deutschland häufigsten Gründen für berufliche Fehlzeiten und medizinische Rehabilitationen. Im Jahr 2014 betrug die durchschnittliche Ausfallzeit bei einer Muskel- oder Skeletterkrankung knapp 17 Tage.

Seit einigen Monaten wird ein neues Projekt zur Verbesserung der Reha-Nachsorge umgesetzt. Ein interaktives telemedizinisches Trainingsprogramm für Rückenschmerz-Patienten kommt dabei zum Einsatz und der Therapieerfolg wird über zwei Jahre hinweg wissenschaftlich begleitet, dokumentiert und ausgewertet. Ziel ist es, dass dadurch die Nachsorge nachhaltiger gesichert, die Gesundheitskompetenz der Patienten gestärkt und die Lebensqualität am Ende verbessert wird.

Hintergrund der Untersuchung ist, dass es gerade bei der Rehabilitation von chronischen Rückenschmerzpatienten von großer Relevanz ist, dass die Übungen und Verhaltensweisen nach einem stationären Reha-Aufenthalt weiter regelmäßig angewendet werden. Zurzeit ist es noch so, dass eine Vielzahl der Behandelten nach der Therapie zuhause schnell wieder in alte Muster und Lebensgewohnheiten zurückfallen.

Deshalb wird ausgewählten Patienten angeboten, dass sie eine neue Form der Telemedizin nutzen können im Anschluss an ihre Reha. Dabei wird ein Avatar die Übungen am Monitor vormachen, den Sportler motivieren und falsche Bewegungsabläufe korrigieren. Der Patient wird während der Übungen von einer 3D-Kamera gefilmt und er kann direkt auf seinem Bildschirm erkennen, ob seine Ausführung der Bewegung, der des Avatars entspricht. Das Training wird sich dem Leistungsvermögen des Patienten anpassen und auf Rückmeldungen von diesem reagieren. Eine besondere Leistung des neuen Programms ist es, dass die Bewegungsanalyse unmittelbar erfolgt und auf deren Basis die Ausgabe der Bewegungskorrektur geschieht.

Sollte das Programm sich als motivierend und zielführend erweisen, wird über eine Ausweitung dieses Angebots nachgedacht.

Quelle: Ärzteblatt
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